Das Ende der Elternzeit unserer Projektmitarbeiterin Jana Augustin bedeutet gleichzeitig auch die Fortsetzung unseres Zillich-Projekts. Noch vor der Elternzeit konnte die archivarische Erschließung der umfangreichen Korrespondenz abgeschlossen und ihre Digitalisierung vorbereitet werden. Die Digitalisate liegen inzwischen vor, und seit Mitte Mai werden nun Zillichs Werke nach wissenschaftlichen und archivarischen Kriterien erschlossen. Dabei konnte auf die bereits getätigten Vorarbeiten von Johannes Leonte und Helene Dorfner zurückgegriffen werden.

Es wurden bis jetzt Heinrich Zillichs Lyrik, Romane, Kurzprosa, ein Drama, Hörspiele, ein Kinderbuch sowie seine Tagebücher erfasst. Daran anschließend folgen nun seine Aufsätze, Hochschulschriften (u. a. seine Dissertation), Drehbücher, Vorträge und Reden, Rezensionen sowie sein Sachbuch.

Im Nachlass befinden sich unter anderem fünf handgeschriebene Notizbücher von Zillich aus den Jahren 1913—1919 mit insgesamt rund 370 Gedichten. Außerdem ist noch ein Notizbuch erhalten, das über 70 Gedichte an seine Jugendfreundin Ada enthält. Diese Gedichte stammen allesamt aus dem Jahr 1913. Seit 1919 hat Zillich seine Gedichte vor allem auf seiner Schreibmaschine getippt, weswegen diese auf Einzelblätter vorliegen. Die umfassende Lyriksammlung von nahezu 160 alphabetisch geordneten Texten veranschaulicht den Weg des Dichters vom Expressionismus bis hin zur politischen Lyrik der Zwischenkriegszeit, darunter lassen sich auch solche Gedichte finden, die nationalsozialistischen Propagandazwecken dienten.

Auch nach dem Zweiten Weltkrieg schrieb Zillich einige, weniger rezipierte politische Gedichte wie etwa „Junge verschleppte Mutter“, „Die Mütter von Dresden“ oder „Noch immer im Kriegerkleide“, die die veränderten Zustände reflektieren, ohne jedoch eine kritische Bilanz zu ziehen.

Zillichs Romanmanuskripte („Erfülltheit“, „Der Grünken“, „Sprung im Ring“, „Der Weizenstrauß“ und „Zwischen Grenzen und Zeiten“), die unterschiedlichen Fassungen sowie die dazugehörigen Korrekturfahnen wurden alphabetisch geordnet und werden nun in drei Archivboxen aufbewahrt. Auch sein Drama „Die Rebellen oder Das Schwertrecht“ liegt uns in unterschiedlichen Fassungen vor.

Zillichs umfangreiche Tagebücher wurden bereits von Johannes Leonte chronologisch geordnet und nun digital erfasst. Eine Edition wird im IKGS vorbereitet.